Rundum-Aufnahmen

Münzsaal im 1. OG

Im sogenannten ‘Säulenraum’ konnte in Kleinod ausgepackt werden: eine Sandsteinsäule und eine dahinterliegende Konsole mit den schön verzierten Elementen. Beides stammt aus der Renaissance, was auch das Steinmetzzeichen des Peter Vogel zeigt.  Peter Vogel war ein bedeutender Steinbildhauer aus Würzburg, der sich in Wertheim auch am Engelsbrunnen verewigt hat. Die neugotische Decke wurde wahrscheinlich zwischen den Weltkriegen eingefügt. Zur Münzgasse hin haben wir ein Fensterband mit vier Fenstern, wovon aber zwei nur als Fenster ausgestattet sind. Ein drittes Fenster ist zugemauert und ein viertes Fenster wurde nie zur Umsetzung gebracht, wohl weil das Haus 1577 aufgestockt wurde.

Nebenraum zum Saal

Im Nebenraum zu unserem Säulenraum ist eine weitere Besonderheit zu sehen: die größten Pietra-Rasa-Fundstelle, die wir unseres Wissens nach in Deutschland betrachten können. Nur auf der Wartburg ist ein ähnliches Areal zu finden, das nur kleiner ist und auch restauriert wurde. Diese Wand ist in ihrer Gesamtheit von uns so vorgefunden worden. Die zwei Löcher sind nicht später hinuzgekommen, sondern dienten damals wohl als Gerüstlöcher für Außenarbeiten am Gebäude. Pietra Rasa, was aus dem Latein kommt, heißt soviel wie ‚glatter Stein‘ und wurde damals als Gestaltungselement hinzugezogen. Die Steine sind jeweils umbandelt mit einem mehrfach gebrannten Kalk, in diesen sind Ritzungen gezeichnet, wodurch diese interessante Strukturierung zu sehen ist. Schon seit 760 Jahren. Dadurch hat dieser Raum ein ganz besonderes Flair. 
In der rechten Ecke sehen wir noch die Schwarzfärbung des ehemaligen Kamins, wo jedoch die Konsolsteine und der Rahmen des Kamins fehlen, aber die Lokalisation des Kamins kann noch nachvollzogen werden. Auf der folgenden Wandseite können wir die Einbauten der Renaissance betrachten, und zwar ein wunderschönes Türblatt.
Der Ständer neben dieser Renaissance-Tür ist noch aus der Zeit 1261 erhalten. 

Disco-Raum

Der Name ‚Disco-Raum’ rührt daher, dass zu Beginn unserer Übernahmephase sich  in diesem Raum eine private Mini-Disco befand, die über schwarz-weiß Paneele an Decken und Wänden verfügte und über circa 500 m Kabelstrang hinter diesen Paneelen mit zahlreichen Scheinwerfern, Lautsprechern und allem, was bei einer sogenannten Disco dazugehört. Nach der Abnahme dieser Installationen kam dann Stück für Stück diese noch nicht restaurierte Form, die wir heute am Fachwerk betrachten können, hervor. Mittlerweile ist der Raum wieder hergerichtet, sodaß man sich vorstellen kann, wie es in der Gotik und in der Renaissance hier wohl ausgesehen hat. Die beiden Türen haben sogenannte ‘Eselsrücken‘. Den rechten, also die jetztigen Eingangstür haben wir wieder herstellen lassen. Zwei Jahre später konnten wir auf der linken Seite den zweiten ehemaligen Eingang entdecken – mit einem noch kunstvoller gestalteten Eselsrücken. Das Fachwerk, das wir hier betrachten können, verfügt über eine Renaissance-Schablonen-Malerei, die noch in Rudimenten vorhanden ist. Zur Münzgasse hin gibt es über dem linken Fenster eine Portalmalerei, die von unserer Kirchenmalermeisterin vervollständigt wurde. In der Mitte der Wand zwischen den zwei Fenstern war wohl einst eine großflächige Renaissance-Malerei zu sehen. Bestimme Bestandteile können nach wie vor identifiziert werden, aber der Gesamtzusammenhang ist Fachleuten und auch uns bisher verschlossen geblieben.

Eine kleine Anleitung

Mit unseren 360-Grad-Aufnahmen fühlen Sie sich, als stünden Sie direkt in der ‚Alten Münz‘. Sie können sich drehen, Ihre Blicke schweifen lassen. So gehts:

  • Drehen: Den Mauszeiger auf das Bild bewegen und gedrückt nach links, rechts, oben oder unten ziehen – je nachdem, was Sie sehen möchten. Klicken Sie auf den Kreis unten links, drehen Sie sich im entsprechenden Raum automatisch einmal um Ihre eigene Achse.
  • Vollbild: Klicken Sie auf den Knopf „VR“ unten rechts – dann sehen Sie auf Ihrem gesamten Bildschirm die Rundumaufnahmen. Zur normalen Ansicht zurück geht es mit der „ESC“-Taste.